Godzilla-Wiki
Advertisement
Godzilla-Wiki
Datei:Filmdaten54.jpg

Die Filmdaten

Godzilla (ゴジラ, Gojira) ist der Titel eines Monsterfilms des japanischen Regisseurs Ishirō Honda. Dieser Film bildete den Grundstein für den Kult um den Monstersaurier Godzilla, der daraufhin in unzähligen japanischen Monsterfilmen die Hauptrolle spielen sollte. Der Film begründete in Japan ein eigenes Filmgenre, das des „Kaiju Eiga“ (Monsterfilms).

Handlung

Vor der Küste der Insel Odo spielen sich seltsame Vorkommnisse ab: Eine Reihe von Schiffen erleidet Schiffbruch und brennt ab. Die wenigen Überlebenden können keine konkreten Angaben machen. Nur die Bewohner der Insel Odo meinen, den Grund der Vorkommnisse zu kennen: Demnach sucht das sagenumwobene Monster Godzilla an Land nach Nahrung, wenn er im Meer keine Fische mehr findet. Nur Menschenopfer könnten ihn wieder besänftigen.

Des Nachts entsteigt Godzilla dem Meer und verwüstet die Insel. Professor Yamane, dessen Tochter Emiko mit dem Marineoffizier Ogata zusammen ist, untersucht Godzillas radioaktive Spuren und findet die Erklärung: So hat das Ungeheuer Jahrmillionen unter Wasser verbracht und kam an Land, als es von Atombombenversuchen aufgeschreckt wurde. Sofort fängt die Marine an, den Meeresabschnitt, in dem Godzilla lebt, zu bombardieren. Als das Militär Professor Yamane nach Möglichkeiten befragt, den Godzilla zu töten, plädiert dieser dafür, an Godzilla die Geheimnisse des Lebens zu studieren.

Emiko besucht Professor Serizawa, mit dem sie einst eine Beziehung hatte. Dieser führt ihr seine neueste Erfindung, den Oxygen-Zerstörer, vor und nimmt ihr das Versprechen ab, niemanden davon zu erzählen. Der Oxygen-Zerstörer zersetzt den Sauerstoff in seiner unmittelbaren Umgebung und kann so alles Leben töten. Serizawa fürchtet nun, dass der Oxygen-Zerstörer in den falschen Händen zur bedrohlichen Waffe werden könnte.

Der Godzilla geht wieder an Land und lässt sich auf seinem Weg nach Tokio weder von Militärbeschuss noch von Hochspannungskabeln aufhalten. Panik bricht aus, Godzilla verwüstet Tokio. Als Emiko die Verwüstung und das Elend sieht, kann sie nicht anders, als Ogata von Serizawas Erfindung zu erzählen. Beide versuchen nun, Serizawa vom Einsatz des Oxygen-Zerstörers zu überzeugen. Dieser sträubt sich zunächst, lenkt aber ein, als er Fernsehbilder des von Godzilla verursachten Elends sieht.

Ein Schiff mit Emiko, Ogata, Serizawa und Professor Yamane an Bord fährt zu Godzillas Aufenthaltsort. Ogata und Serizawa tauchen hinab, um den Oxygen-Zerstörer zu aktivieren, nach dessen Einsatz von Godzilla nur noch Knochen übrig bleiben. Während Ogata wieder auftaucht, bleibt Serizawa unten, wünscht Ogata per Funk, dass er mit Emiko glücklich werden soll, und schneidet seinen Sauerstoffkabel durch. Professor Yamane sinniert, dass der Menschheit noch schlimmere Katastrophen als der Godzilla drohen, wenn sie weiterhin die Atomkraft missbraucht.

Hintergründe

Der Film, zu dem Regisseur Ishirō Honda sich von "Panik in New York" (1953) inspirieren ließ, entstand neun Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki. Auf diese Weise sprach der Film das Trauma an, das der Einsatz der Atombombe bei den Japanern ausgelöst hatte.

Als der Film in die amerikanischen Kinos kam, wurden eigens gedrehte Szenen eingefügt, in denen Raymond Burr den Reporter Steve Martin spielt, sowie Szenen entfernt, die zu viel Einblick in die japanische Kultur gegeben hätten. Ähnlich wurde mit "Godzilla – Die Rückkehr des Monsters" (1984) verfahren. Die deutsche Kinofassung wurde um etwa zwölf Minuten gekürzt (hauptsächlich Handlung), jedoch basiert sie auf der japanischen Originalversion. Heute gibt es die japanische Originalversion in Deutschland als DVD von Splendid.

Der Film wurde unter der Aufsicht des für die Spezialeffekte zuständigen Tricktechnikers Eiji Tsurubaya im Suitmation-Verfahren gedreht, was bedeutet, dass ein Schauspieler im Godzilla-Kostüm durch Modellbauten stapfte. Das charakteristische Brüllen von Godzilla, dessen japanischer Name Gojira eine Kombination der japanischen Worte für "Gorilla" und "Wal" ist, entstand wiederum durch verfremdete Cello-Klänge.

Das Budget für Godzilla überstieg die sonst übliche Höhe für einen japanischen Film um ein Vielfaches. Nach dem überwältigen Erfolg für die Toho-Studios wurde 1955 unter der Regie von Motoyoshi Oda die Fortsetzung Godzilla kehrt zurück (Gojira No Gyakushu) gedreht. In diesem Film muss Godzilla (der in der US-Fassung der Fortsetzung "Gigantis" genannt wurde) das erste Mal gegen ein anderes Monster, hier gegen Angiras, antreten.

In beiden Filmen wurde Professor Yamane vom Schauspieler Takashi Shimura dargestellt - dieser hatte, ebenfalls 1954, unter der Regie von Akira Kurosawa in dem ebenfalls außerhalb Japans populären Die sieben Samurai mitgewirkt. Auch Honda hatte bereits für Kurosawa gearbeitet, und zwar als Regieassistent.

Kritiken

  • "Japanischer Abenteuerfilm, der taktlos genug ist, seine Gruseltricks mit realistischen Schreckensszenen zu verbinden und diese sensationelle Mischung als Warnung vor dem Atommißbrauch auszugeben." - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 162
  • "(...) ein mehrfach „zurechtgeschnittener“ Horrorklassiker (die heutige Fassung entstand 1956) mit genreprägenden Special Effects." (Wertung: 3 Sterne = sehr gut) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 311

Weblinks

Advertisement